Dass Behinderte in den Medien sehr oft ausgegrenzt werden, dass über sie (statt von ihnen) geschrieben wird, ist bekannter Behindertenalltag, der gern abgestritten wird. Nun kommt es aber im deutschen Radio, und die würden es nicht bringen wenn es nicht stimmen täte.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/lebenszeit/2263361/

(...) Behindertenverbände kritisieren, dass in deutschen Medien nicht für Behinderte, sondern über Behinderte berichtet werde. Menschen mit Behinderungen würden auf ihr Handicap reduziert. Sogenannte Freak Shows berichteten voyeuristisch, in Magazinsendungen würden sie mit ihren Alltagsproblemen meist als hilfsbedürftig dargestellt. Querschnittgelähmte seien "an den Rollstuhl gefesselt", obwohl der Rollstuhl für sie Mobilität und Freiheit bedeute. Das Bild, das in den Medien über Menschen mit Handicap vermittelt wird, prägt auch das Bild in der Gesellschaft. Wer im Alltag nicht mit Menschen mit Behinderung zu tun hat, bezieht seine Informationen darüber aus den Medien. Welchen Stellenwert haben Menschen mit Behinderungen in der Medienwelt? Wie ernst ist es der Gesellschaft und den Medienmachern mit der Inklusion? Von diesen Fragen hängt auch ab, ob das gegenwärtig breit diskutierte Ziel der Inklusion, also die gleichberechtigte Teilhabe aller Bürger in allen gesellschaftlichen Bereichen, gelingt.

http://www.dradio.de/kulturnachrichten/2013092618/9/

Experten: Menschen mit Behinderung werden in den Medien nach wie vor ausgegrenzt
Allen guten Vorsätzen zum Trotz - Menschen mit Behinderung werden in den Medien nach wie vor ausgegrenzt. (...) Der Direktor des Grimme-Instituts, Uwe Kammann, kritisierte die Klischees und Vorurteile, die die Berichterstattung über Menschen mit Behinderung nach wie vor prägten. Diese würden oft in die Rolle des leidenden Opfers gesteckt - oder allenfalls noch in die des Helden, der sein tragisches Schicksal tapfer meistere.