APART – von Sub- und Objekten. Ein Magazin ueber Koerper und Identitaet (Diplomarbeit, Doreen Haedicke, 2012, Fachhochschule Potsdam) [Text zur Arbeit]

Doreen Haedicke hat mit ihrer Diplomarbeit [1] eine sehr anspruchsvolle, aus Betroffenensicht hervorragend ausgerichtete Arbeit zum Thema des Koerperbilds geschrieben.

Dass das Thema Korperbild im Rahmen beschaedigter Koerper und im Rahmen der Hinzunahme prothetischer Hilfsmittel nicht trivial bleibt, erschliesst sich bereits zwanglos jedem, dem hierzu das Smalltalkvokabular fehlt.

Umsomehr erschliesst es sich jedem, der wie ich ueber dieses Vokabular verfuegt – denn das Thema ist gleichzeitig extrem oberflaechlich und aeusserlich, wie es unser innerstes zutiefst betrifft.

Wer nicht versteht, warum man eine Armprothese gleichzeitig wie einen eigenen Koerperteil braucht und bei dessen Versagen und Zerfallen entsetzt, mit Grausen, Wut und Trauer reagiert, und sie doch abgrundtief hasst, wer nicht versteht, wieso diese Gefuehle auch kein Widerspruch sondern bedeutsame Realitaet sind, der versteht von der sich stellenden Frage wenig. Ich koennte hier Vertreter namhafter Prothesenteilhersteller nennen, denen herzeigbar jede derartige Einsicht abgeht – was weiterhin untermauern duerfte, dass es sich hier um ein aeusserst aktuelles Thema handelt.

Die nachfolgenden Ausfuehrungen beziehen sich auf diese Arbeit, und die Arbeit wird von mir aus, aus meiner Sicht, verwendet und zitiert, erklaert und kontexualisiert.

Dies ist weniger eine Rezension, als ein Text zur Arbeit [1], den ich mit eigenen Diagrammen bebildert habe.

Dichotomie alt: das Leib-Seelen-Diagramm

soulbody1

Der Koerper (B=body) und die Seele (S=soul) stehen aus animalischer Sicht sehr eng zusammen, untrennbar eng sind sie verquickt miteinander.

  • Aus meiner Sicht sind Seele und Koerper ja ganz und gar und auf Gedeih und Verderb verbunden. Wenn die Seele weiss, dass der Koerper bald sterben soll, oder wenn die Seele stark leidet (wie etwa bei der nostalgia, dem Heimweh), kann der Mensch auch ohne koerperliche Krankheit sterben [2]. Umgekehrt haelt keine Seelenkraft den toedlich kranken oder verletzten Koerper am Leben.

Und trotz dieser (mir stets unverhandelbar ersichtlichen, eindeutigen) in den Kulturen unserer Menschheit offenbar frueher gelebten und wahrgenommenen, gegenseitigen Abhaengigkeit von Seele und Koerper haben die letzten Jahrhunderte Entwicklungen gebracht, bei der die angebliche Bedeutung der Seele fuer das Selbstverstaendnis von uns als Menschen abgenommen hat.

Die vorliegende Arbeit [1] erlaeutert dies sehr schoen.

  • Platon und Aristoteles beschrieben eine goettliche unsterbliche Seele und einen irdischen, sterblichen Koerper, in welche jeder Mensch aufgespalten war [1].
  • Das Leib-Seele-Problem setzte sich in der christlichen Anthropologie fort [1].

Descartes, Nietzsche, Freud und andere

Es koennte das Verdienst Decartes’ sein, bei Bevorzugung der Seele (und weniger seines Koerpers) als Sitz seines Ichs doch erstmal die Trennung zwischen Leib und Seele so klar verbalisiert zu haben, dass man seine Wahrnehmungen und Ueberlegungen dazu heute noch zitiert.

  • “Und wenngleich ich vielleicht – oder vielmehr gewiss, wie ich später auseinandersetzen werde – einen Körper habe, der mit mir sehr eng verbunden ist,  so ist doch, – da ich ja einerseits eine klare und deutliche Vorstellung meiner selbst  habe, sofern ich nur ein denkendes, nicht ausgedehntes Wesen bin, und andererseits eine deutliche Vorstellung vom Körper, sofern er nur ein ausgedehntes, nicht  denkendes Wesen ist – so ist, sage ich, soviel gewiss dass ich von meinem Körper wahrhaft verschieden bin und ohne ihn existieren kann.”  (Descartes, René (1641): MEDITATIONEN ÜBER DIE GRUNDLAGEN DER PHILOSOPHIE, Teil 4, Abschnitt 3, 55) [1].

Die Trennung von Seele und Leib wurde weiter getragen in unseren Kulturen, doch die Frage, als was wir uns mehr definieren – Leib oder Seele – wurde bald zugunsten des Leiblichen entschieden. Fuer manche wurde die Seele zum Bild, das als Projektion auf der Koerperoberflaeche oder eher durch den Koerper zur Ansicht kam. Zunehmend aber nimmt die Gesellschaft Abschied von der ineinanderfliessenden Seinsdefinition, nach der frueher der Mensch, sein Geist, die spirituellen Aspekte und die Koerper eins waren.

  • Friedrich Nietzsche formulierte genau diesen Verlust an Mehrwert, den der
    Mensch bisher durch seine göttliche Verwandtschaft erhielt, mit der philosophischen
    These vom Tod Gottes. »Der tolle Mensch« aus der FRÖHLICHEN WISSENSCHAFT
    sucht auf dem Marktplatz nach Gott und befragt die umstehenden
    Atheisten: »Wo ist Gott?« Er beantwortet sich die Frage selbst:
    »Wir haben ihn getötet – ihr und ich. Wir alle sind seine Mörder!«  (Nietzsche 1886) [1].
  • Das Ich ist vor allem ein körperliches, es ist nicht nur ein Oberflächenwesen, sondern selbst die Projektion einer Oberfläche. (Freud 1923) [1].
  • Freud versteht die Prothese metaphorisch als ideelles Hilfskonstrukt und
    realistisch als eine Vervollkommnung des Menschen im Sinne des technischen
    Fortschrittgedankens. Die als Evolutionstheorie vertretene Überzeugung, dass
    der Mensch die höchste Entwicklungsstufe darstelle, wird mit seinen Prothesen
    durch eine technische Dimension ergänzt. Sigmund Freud beschreibt 1930
    diesen sich selbst erschaffenden Menschen als Prothesengott:
    “Es klingt nicht nur wie ein Märchen, es ist die direkte Erfüllung aller – nein
    der meisten – Märchenwünsche, was der Mensch durch seine Wissenschaft und
    Technik auf dieser Erde angestellt hat, in der er zuerst als schwaches Tierwesen auftrat und in die jedes Individuum seiner Art als hilfloser Säugling (…) eintreten
    muss. (…) Er hat sich seit langen Zeiten eine Idealvorstellung von Allmacht
    und Allwissenheit gebildet, die er in seinen Göttern verkörperte. (…) Man darf
    also sagen, diese Götter waren Kulturideale. Nun hat er sich der Erreichung
    dieses Ideals sehr angenähert, ist beinahe selbst ein Gott geworden. (…) Nicht
    vollständig, in einigen Stücken gar nicht, in anderen nur halbwegs. Der Mensch
    ist sozusagen eine Art Prothesengott geworden, recht großartig, wenn er alle
    seine Hilfsorgane anlegt, aber sie sind nicht mit ihm verwachsen und machen
    ihm gelegentlich noch viel zu schaffen.” (Freud 1930) [1].
  • Der Verlust traditionell identitätsbildender Wertvorstellungen wie Religion, Familie, Profession oder Geschlecht stürzt den Einzelnen in eine regelrechte Identitätskrise, in der er auf seinen Körper als letzte Referenz für die individuelle Verortung zurück greifen kann. »Wenn Individuen immer weniger in der Lage sind, eine sinnvolle Einheitsformel für ihr Dasein zu finden, leuchtet es ein, wenn eine Instanz verstärkt in den Blickwinkel gerät, die nicht erst symbolisch als Einheit hergestellt und stabilisiert werden muss, wie die Identität, sondern als eine kompakte, in sich abgeschlossene biologische Ganzheit bereits vorhanden ist.« (Bette 1989) [1].
  • Angesichts dieser kulturellen Entwicklung ist der Körper immer stärker in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt und zur Projektionsfläche für die personelle Identität geworden. “Mit der Erosion vorgegebener Sinn-, Deutungs- und Biografiemuster muss sich jeder selbstverantwortlich um Sinn, Halt und Orientierung im eigenen Leben kümmern. Der Körper eignet sich hierfür offenbar besonders gut. Er ist immer da, auf ihn kann unmittelbar zugegriffen werden, mit und aus ihm können spür- und sichtbare Wirkungen erzielt, Sicherheit her- und Identität hergestellt werden. Der individualisierte Körper scheint so für viele als Hoffnungsträger par excellence, um die Chancen einer individualisierten und pluralisierten Lebensführung nutzen zu können.« (Gugutzer 2004) [1].

So scheint die Menschheit in unseren Kulturkreisen einvernehmlich mit sich selbst den Begriff, das Konzept und die Bedeutung der Seele abzuschaffen.

Neue Machbarkeiten, Manipulationstechniken

Doch ist dieses Glueck, das wie ich denke vielleicht in den sechziger Jahren wohl den Hoehepunkt erreicht haben duerfte, ein fluechtiges – denn es ist ja nicht von Dauer.

  • Dieser Wandel in der Bewertung unserer physischen Beschaffenheit hat auch den Verlust von Respekt unseren Körpern gegenüber zur Folge. Nach der Dekonstruktion der göttlichen, uns übergeordneten Referenz sind wir keiner moralischen Instanz  mehr verpflichtet. So können wir uns schuldlos weigern, den eigenen Körper als eine schicksalhafte biologische Gegebenheit hinzunehmen. Aus diesem neuen  Verständnis entwickeln sich Manipulationstechniken des Körpers, die über eine Veränderung des Phänotyps (z.B. durch Make up, Body Building, Körperschmuck, plastische Chirurgie) hinausgehen. Mit moderner Transplantations- und  Reproduktionsmedizin, plastischer Chirurgie, Prothetik und Genforschung greift der Mensch verändernd in seine Körperlichkeit ein und entzieht sich den natürlichen, aber nicht länger göttlichen (sprich idealen) Gesetzen der Evolution [1].

Immerhin sagte Einstein, “Mache die Dinge so einfach wie möglich – aber nicht einfacher”. Die Leib-Seelenfrage ist demnach dann nicht mehr zu vereinfachen, wenn beim Versuch der Abschaffung eines Teils der vermuteten Bauteile wieder vermehrt Probleme auftreten.

Und so wird in Abwesenheit der Faehigkeiten, die eigene Seele erspriesslich zu foerdern, in den letzten Dekanden technologiebegleitend das Abaendern des Koerpers notwendig (medizinisch, bei Behinderungen) oder auch gefeiert (Schmuck, Taetowierungen).

Dichotomie neu: Fremd gegen Selbst

Statt der Leib-Seelen-Dichotomie stuerzt man sich nun auf die Frage Fremd gegen Selbst – wie wenn diese Frage Klaerung ins Schlamassel bringt.

  • »Solange die Prothesen des alten goldenen Industriezeitalters noch mechanisch waren, griffen sie noch auf den Körper zurück, um dessen Bild zu ändern – sie waren umkehrbar und fanden Eingang ins Imaginäre, und dieser technologische Stoffwechsel war noch Teil des Körperbildes. Wenn man aber in der Simulation an den Point of no return gelangt (Dead-line), d.h. wenn die Prothese sich vertieft, sich verinnerlicht, sich in den anonymen und molekularen Kern des Körpers einschleicht, wenn sie sich dem Körper selbst als ‚originales‘ Modell aufdrängt und alle früheren symbolischen Kreisläufe zerstört, so dass jeder Körper nur mehr seine unwandelbare Wiederholung ist, dann ist das Ende des Körpers, seiner Geschichte und seiner Wechselfälle da.« (Baudrillard 1992) [1].
  • Das Eigene und das Fremde, die Identität des Ganzen und der Teile wird innerhalb der Philosophie im sogenannten Paradoxon von Theseus’ Schiff thematisiert. Bei diesem Schiff tauscht Theseus nach und nach alle alten Teile aus. Am Ende sind alle Teile ausgewechselt; nichts daran ist mehr ursprünglich. Die alten Teile, die Theseus nicht mehr benötigt, hat aber ein anderer Zeitgenosse gesammelt, der diese dann zu dem ursprünglichen Schiff von Theseus wieder zusammenbaut. Die Frage ist nun: wo befindet sich Theseus‘ Schiff? Wenn man dieses Paradoxon auf den menschlichen Körper überträgt, dann stellen sich zwei Fragen. Im Falle von künstlichen Prothesen lautet die erste Frage: Bin das noch ich? Und im Falle von Austauschorganen: Bin ich nicht schon ein anderer? [1].

Wie koennte man auch nicht jemand anders sein, wenn man mit Ersatzteilen unterwegs ist  – ist doch die Seele als Ich-definierendes Element nun in den Hintergrund getreten.

Allzu ungestuemes Herumtun mit letztlich vom seelischen nicht trennbaren Aspekten des Leibs oder des Koerpers, scheint sich auch negativ zu aeussern.

  • Neue Erkenntnisse in der Genetik, Prothetik oder Transplantationsmedizin heben die gewohnten Grenzen zwischen (Körper-) Eigenem und (Körper-) Fremdem weiter auf und bedrohen durch die Möglichkeiten der technischen Reproduzierbarkeit des Menschen sein bisheriges Selbstverständnis. Diese biotechnologischen Eingriffe in die Apparatur des Körpers verheißen nicht mehr nur die Wiederherstellung von verlorenen Körperfunktionen oder verletzten Organen und Gliedern, sondern die Emanzipation von seinen Beschränkungen: Transhumanisten visionieren eine Zukunft, in der die Menschen biologisch selbstbestimmt sind und sich ihren eigenen Körper schaffen. Zum ersten Mal sind wir in der Lage ist, unseren Körper von Grund auf selbst zu rekonstruieren. Wir haben einen Wissensstand erreicht, der es uns in näherer Zukunft erlauben könnte, der Evolution das Zepter zu entreissen [1].
  • Die Vereinnahmung des menschlichen Körpers durch Biotechnik wandelt sich vom Versprechen der neuen Menschwerdung zur Gefahr der Entmenschlichung, denn die identitätsstiftende Funktion des Körpers liegt ja vor allem darin begründet, dass der Körper geschlossen ist (also ein Innen und ein Außen kennt) und mit seiner Prothetisierung seine Entgrenzung riskiert [1].
  • Bei der Vermischung von Mensch und Technik in Form der schon erwähnten übergriffigen Medizin gerät schließlich der sogenannte Cyborg ins Visier, der weder Mensch noch Maschine ist, sondern bereits eine neue Gattung innerhalb der Lebewesen darstellt. Nach Ansicht des Philosophen Walther Christoph Zimmerli stellt der moderne Mensch generell ein Wesen dar, welches in einer symbiotischen Verbindung mit der ihn umgebenden Technik lebt und auch für McLuhan ist jede technische Erweiterung des menschlichen Körpers eine Prothese. Entsprechend wäre ein Cyborg bereits eine Person, die etwa einen Hammer als effizientere Faust gebraucht, in einem Auto sitzt oder auch nur eine Brille trägt. Der gängige Begriff Cyborg bezeichnet dagegen ganz konkret ein Mischwesen aus lebendigem Organismus und Maschine [1].
  •  Ganz im Gegensatz zu Baudrillard erscheint den Transhumanisten diese Manipulation nicht bedrohlich, sondern im höchsten Maße verheißungsvoll. Cyborgs sind in ihren Augen Ausdruck einer neuen Evolution, die vom biologischen Menschen zu posthumanen Wesen führt. Das transhumanistische Menschenbild trennt dabei strikt zwischen einem psychologischen und einen biologischen Teil, wobei der eine der Sitz der persönlichen Identität ist und der andere nur ein Mittel, um sie auszudrücken, das dem einzelnen durch technologische Eingriffe zugänglich gemacht werden solle [1].

Dichotomie ganz neu: ich und die anderen in der Cyberwelt

Auch das Internet als “Cyberwelt” dient der weiteren Erhoehung des Schweregrads, sich als Mensch vom Zusammenwachsen zum digitalen Gesamtorganismus zurueckzunehmen. Wie ein Sog sind wir Teil von etwas, das wir ungenuegend zu verstehen meinen.

  • Schon McLuhan und Friedrich Kittler sahen die modernen Medien als eine prothesenhafte Verlängerung des Körpers an [1].

Dass der Koerper in  seiner Erscheinung, als solches gerade hier –  im kommunikations-prothetischen Cyberspace, in der Welt der virtuellen Identitaeten – relativ unwichtig wird, ist eine Eigentuemlichkeit, die im weiteren Umfeld der Debatte sehr relevant ist.

  • Doch die Erfahrung der Neuen Medien ist gegensätzlich: zum Einen erleben wir
    digitale Medien als eine Erweiterung der eigenen Körpergrenze. Zum Anderen
    gibt uns die digitale Wirklichkeit auch Gelegenheit, uns körperlos und damit
    scheinbar rein geistig zu erleben. Der eigene Körper wird in der Interaktion mit
    anderen überflüssig, da wir in der digitalen Welt körperlos agieren [1].
  • Georg Frabergers Hand ist aus rutschfestem Plastik – eine Prothese. Sein einziger Fuß, an der Hüfte angewachsen, steuert den Rollstuhl mit eingebautem Mini-Computer. Und doch passt der 39-jährige Österreicher nicht in das Klischee eines schwerbehinderten Mannes ohne Arme und Beine. Fraberger ist Psychologe an der Uniklinik Wien und hat ein Buch über die Seele geschrieben. Er hat das auch getan, weil viele seiner Patienten mit einem perfekten Körper, Geld und Gut unglücklicher sind als er. Es ist ein nachdenkliches Buch geworden – und eine Ermutigung. (…) Als Georg Fraberger eine Partnerin suchte, stellte er sein Porträt ins Internet: dunkle Haare, freundliche braune Augen, ein offenes Gesicht. Er beschrieb sich als 1,80 Meter groß, muskulös, sportlich, 80 Kilo. Erst nach zwei Stunden skypen mit einer Frau hat Fraberger mehr von seinem Körper gezeigt, 1,12 Meter, Prothese, Armstumpf und Rollstuhl. Die Gesprächspartnerin von damals ist heute seine Frau [3].

Das Unbehagen, Sein oder Haben, exzentrisches Segeln im Ausleger

Die derzeitig definierte Situation mit unklar ausufernder Rolle der Prothetik im Alltag einerseits und mit unklar gewandelter Rolle der Seele andererseits, deren in Abrede gestellte Existenz sich aufgrund ihrer Nicht-Mehr-Benennung aufs diabolischste an allen Ecken und Enden doch wieder manifestiert, aeussert sich in Unbehagen.

  • Die bisher geschilderten Auseinandersetzungen mit dem Körper reflektieren eine
    Haltung, die den Körper lästig oder beschränkt findet: Wegen seiner Verletzbarkeit
    und Fragilität, seinem Widerspruch zu dem sich als geistig erlebenden
    Subjekt, seiner Anmutung als Begrenzung und Fessel an die Materie, seiner
    Relativität im soziologischen Kontext. Doch die Doppelnatur des Menschen
    will sich nicht zwischen seinem Körper und seinem Geist entscheiden, sondern
    vielmehr wiederfinden [1].
  • Wir befinden uns mit dem Modus des Habens in einer Position zu unserem Körper
    und damit sind wir nicht mehr im Zentrum des Körpers, sondern exzentrisch.
    Diese anthropologische Wendung zur exzentrischen Positionalität, wie Plessners
    philosophischer Hauptbegriff lautet, macht definitiv klar, dass hier eine
    ganz originelle Lösung des Körper-Geist-Dualismus vorliegt. Wer sich in einer
    exzentrischen Position befindet, hat den Körper als eine Person, die zugleich aus
    dem Körper gezeugt ist und dennoch in dieser Zentrierung nicht aufgeht. Der
    cartesianische Dualismus, aber auch die Trennung in naturwissenschaftliche
    und geisteswissenschaftliche Erfahrung, wird dabei insofern unterlaufen, als
    sich die beiden Seiten des Duals als Doppelaspekt ein und desselben Sachverhaltes
    erweist (Haker, Hille (2005): KRISE DER IDENTITÄT? – Leiblichkeit, Körper und erzählte Identität, Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften,
    Freiburg 2005, 323) [1].
  • Der prothetisch aufs erstaunlichste ueberversorgte, beidseits armamputierte Christian Kandlbauer bringt sich im Oktober 2010 um [link].

Gemessen am Aufwand und Fokus, den etwa die Firma Otto Bock und die Medien der Prothesentechnologie bei Christian Kandlbauer schenkten, erstaunt sein Suizid auf den ersten Blick – aber es ist und bleibt die Seele, wo man sich sorgt, wo man trauert und auch mal weint.

Das Modell der fehlenden Seele mit dem alleinigen Spannungsfeld Koerper wuerde uns anweisen, den Koerper zu reparieren – aber so ein Modell ist falsch.

Wir benoetigen ein anderes Modell.

  • Das Wissen um die gegenseitige Beeinflussung beider Positionen kann den Menschen als natürliches und zugleich kulturelles Wesen in seiner Umwelt und seinem Umfeld verorten und ihm die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten seiner Gestaltungskraft vermitteln. In diesem Moment bietet sich die Chance, uns unseren Körper (wieder) anzueignen und ihn nicht als etwas dem Geiste entgegen Gesetztes zu erleben, sondern ihn als Bedingung und untrennbar vermischt mit unserem immateriellen Erleben zu erkennen. Im Grunde ist das verkörperte Subjekt eine unfassbar transpolare Erscheinung in einer bipolaren Welt und wir werden dem Menschen in seinem Erscheinen und Sein nur mit diesem ganzheitlichen Blick gerecht. Diese unmittelbare Erfahrung der eigenen Ambivalenz ist nur jedem Menschen für sich zugänglich und kann von keinem Anderen nachempfunden werden. Und gerade diese Verdammnis zum ewigen Getrennt sein ist der Garant für die eigene Individualität. Die Überschreitung der Körpergrenzen durch Biotechnologien bzw. ihre Aufhebung in den transhumanistischen Utopien ignoriert diese Einmaligkeit und verweigert die Anerkennung menschlicher Ohnmachtsgefühle gegenüber der äußeren Natur. Dazu gehört auch, sich in seiner körperlichen Verfasstheit als nur begrenzt erkenntnisfähig zu akzeptieren [1].
  • Eine Ethik in der Darstellung wurde bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts gesucht, als Emotionen in der kuenstlerischen Darstellung einer geometrisch-fotografischen Echtheit bevorzugt wurden [link]. Bei allen Versuchen im philosophisch-aufklaererischem Mainstream, die Menschen zu objektifizieren, und dabei aus Versehen die Oberflaechen der Projektionen mit Ornamenten zuzumuellen, ist dies immer nur teilweise gelungen. Dies liess damals und laesst heute weiterhin hoffen.

Trichtomie 2013: das Leib-Seelen-Prothesen-Diagramm

Fasst man die Erkenntnisse zusammen, so kann man sich nun in Ruhe dem Leib-Seelen-Prothesen-Diagramm [4] zuwenden.

Damit lassen sich modellhaft aktuelle Probleme darstellen und erklaeren, die sonst schwer erklaerbar bleiben.

soulbody2

 a. Wir drei.

Seele (s=soul), Koerper (b=body) und Prothese (p=prosthesis) sind eine symbiotische Einheit, wobei sich die Teilnehmer manchmal nicht ganz hold sind.

b. Wir drei, zufrieden.

Im Idealfall sind Seele und Koerper eine abgestimmte, harmonische Einheit.

c. Cyborgs

Traegt man eine Brille, faehrt man Auto, traegt man Schuhe oder Maentel, verwendet man ein Handy oder liest man auf dem Internet, so verfuegt man ueber eine prothetische Erweiterung des eigenen Seins.

Hat man die Technologie im Griff, laeuft diese, ist man sich diese Technologie gewohnt, so geht es einem damit gut.

Derzeitig bestens integrierte Technologien gehen nahtlos ueber in schwerer beherrschbare Prothesen und prothesen-artige Erweiterungen unseres Lebens; bereits Passagierflugzeuge sind schwieriger zu ertragen als Fahrraeder, umsomehr sind Kampfjets oder Raumstationen Dinge, die sehr viel Ausbildung und Training erfordern und die viel schwieriger verhandelbar sind (Gretchenfrage: wuerden Sie Ihren Sohn / Ihre Tochter mit so einer Transportgelegenheit verbunden sehen?).

Armprothesen sind hier anzusiedeln. Eigenkraftprothesen koennen nach Wochen bis Monaten beherrscht werden, haben sehr angenehme Gewichts- und Greifeigenschaften, und erlauben ohne Mehraufwand konstanten Betrieb rund um die Uhr. Myoelektrische Prothesen koennen bis zur Beherrschung jahrelanges Training erfordern, sind funktionell eventuell schlechter, haben oft eine schlechtere Schafttechnologie (bedeutend unbequemer, sehr viel weniger rutschsicher), verfuegen ueber deutlich schlechtere Steuerungseigenschaften, haben vergleichsweise schlechte Steuerungseigenschaften und kosten auch noch unglaublich viel mehr Geld, Reparaturen, Zeit und Aufwand, die man gescheiter anders verbringt.

Prothesen-Technologien erfordern also so oder so eine Art Prothesenpilot-Scheine, bevor die Frage nach dem Glueck gestellt werden darf.

Es gibt Prothesen, bei denen aufgeregt Glueck beworben wird – ueber das mit deren Tragen verborgene Leid ist wenig bis nichts zu erfahren.

  • Osseointegration ist ein Verfahren, bei dem ein in den Knochen eines Amputationsstumpfs gebohrter Bolzen aus der Haut ragt, um daran die Prothese zu befestigen. Infektionen, Kaelteintoleranz, Brueche, Schmerzen und andere Probleme sind offene Fragen, gar nicht zu reden von der Versicherungsdeckung der Operation,  von der Versicherungsdeckung der dann notwendigen Spezial-Prothesen, und von der Finanzierung allfaelliger Komplikationen [link].
  • Ein anderes Beispiel sind Hirnimplantate (Robochick and Bionic Boy, [link]).
  • Auch schwierig zu besprechen sind transplantierte Haende (siehe etwa den Verlauf bei Jeff Kepner oder Clint Hallam). Hier tun sich in der Verbindung von Koerper und Prothese auch Abgruende auf.

d. Beschaedigter Koerper, beschaedigte Seele

Der Alltag des Lebens mit Behinderung zieht fast zwingend – Ausnahmen sind nicht haeufig – ein Mitleiden der Seele mit sich.

Depressionen sind beispielsweise (auch) bei Armamputierten haeufig bzw. sehr haeufig [5]. Das ist eine nachhaltige Beeinflussung. Dieser negative Einfluss ist so permanent, dass er Jahrzehnte oder ein Leben lang anhalten kann.

e. Beschaedigter Koerper, realistische Prothese

Obschon die Werbung und Medien Prothesen beschoenigen oder sie auch als klischeehaft altertuemlich darstellen, gibt es keine medienwirksame Darstellung von Armprothesen, die korrekt ist.

Ebensowenig gibt es eine in der Bevoelkerung vorhandene, korrekte Wahrnehmung von Armprothesen.

Dazu kommt, dass Armprothesen auch bei allem Willen zur Hoeflichkeit einfach sehr teuer und technisch mangelhaft sind – vergleicht man nur aehnlich gebaute Produkte aus anderen Industrien.

Der Standpunkt, dass man mit Armamputation auch mit Armprothese als grundsaetzlich beschaedigt und im funktionell roten problemhaften Bereich unterwegs ist, ist somit begruendbar, vertretbar und inhaltlich sicher korrekt.

Prothesen sind aber auch steif, ungewohnt fuer andere, belastend, verschmutzt, abgegammelt oder nicht instandgesetzt, nicht zu reinigen (meine PVC Handschuhe verdrecken rasch irreversibel), laut, stoeren durch ihre schlechte oder arg schlechte Funktion, und man kann manchmal nichts nettes ueber sie sagen, wenn man sie nur ansieht.

Bei allen Versuchen, seine Seele zu retten, ist dies die wesentliche Stufe, ueber die man erst einmal hinauskommen muss.

f. Prothese verbessern

Prothesen haben es theoretisch in sich, sowohl auf die Funktion des beschaedigten Koerpers wie auf die Seele einen heilsamen Einfluss auszuueben. Sicher wird nichts mehr, wie es je war.

Aber laesst man diesen Gedanken einmal fahren, so kann eine richtig gebaute Armprothese recht bequem sein, schwere Nacken- und Schulterverspannungen sehr stark reduzieren helfen, den anderen Arm wirksam entlasten, auf etwas niederer Leistungsstufe manuell praktisch von Nutzen sein, dadurch Aktivitaeten unterstuetzen, und insgesamt einen Defekt verdecken, oder wenigstens anders – z.B. weniger schlimm – aussehen lassen.

Die Leistung einer Prothese wie die Leistung eines Koerpers ist auch die einer Projektionsflaeche. Erst wer dies bewusst realisiert hat, wird sich an das Projizieren heranwagen koennen. So habe ich es eine zeitlang als extrem entlastend und erfreulich erlebt, selbst die Farben und Oberflaechenstruktur meines Prothesenschafts bestimmen und gestalten zu koennen.

Die Dimensionen und Bedeutungsachsen, entlang derer eine Armprothese gluecks- oder heilsbringend sein kann, sind nirgends definiert. Ein allzu starker Fokus auf der Koerperlichkeit, auf dem Erlangen frueherer Befindlichkeiten etwa vor einer Behinderung, ist dagegen eher schwer vermittelbar oder auch gefaehrlich.

g. Beziehungen zwischen Leib, Seele und Prothese modifizieren

Wenn man nicht nur Koerperbild und Rolle der Prothese darin neu definiert, sondern auch die Beziehungen zueinandern neu definiert, erschliessen sich einem neue Seinswelten und Befindlichkeiten.

Die Beziehung von Koerper zu Prothese ist sehr wichtig. Sie wird in der akademischen Forschung zu Armprothesen heutzutage weitgehend ignoriert, alles was laeuft ist (wenig) Industrieforschung. Doch ist diese Beziehung absoluter Angel- und Schluesselpunkt. Ein Grund, weswegen meine Kraftzugprothese so unglaublich gut funktioniert, ist, weil die Alphagelliner und die Pinlocks ueber recht lange Zeit so unglaublich gut und verlaesslich am Arm haengen und dort auch sehr viel an Zugkraft aushalten. Diese Frage hat sich, soviel ich weiss, kein Forscher der letzten Jahre im Bereich Armprothetik so genau gestellt, sieht man einmal grob uebers Set.

Die Beziehung von meiner Seele zum beschaedigten Koerper ist wichtig. Ich muss mich um ihn kuemmern, obschon er mir etwas zuwider ist. Ich muss ihn pflegen und in Schuss halten, gerade weil er etwas angeschlagen und beschaedigt ist. Das muss man sich erst vor Augen halten, bevor man es tun kann.

Auch die Beziehung von mir zur Prothese ist relevant. Das Ding muss mir in Dynamik, Auslegung, Funktion und Mangelhaftigkeit auch irgendwie so entsprechen, dass wir miteinander auskommen koennen. “Your body has only so much tolerance for gadgetry” (Fred Downs, head of prosthetics for the Veterans Health Administration, CBS 60 Minutes, April 12th 2009) [link].

h. Erschwerte Kommunikation

Kommuniziert eine Person mit sichtbarem Handicap (h1) mit einer Person, die bei sich kein Handicap vermutet (h2), so ging bislang diese Kommunikation oft uebers Kreuz, da sie oft auch stark durch die Entstellung oder das Handicap (rotes “b”) sowie allenfalls ungewohnte oder auch seltsame Prothesen (rotes “P”) beeinflusst wurde.

Es ist daraus auch ableitbar, dass z.B. Armamputierte oft weniger umfangreiche und erschwerte Kommunikationsstufen erleben, wenn sie keine Armprothese tragen. Zwar ist ihr Koerper dann immer noch beschaedigt – das war er aber auch so schon. Es vereinfacht die Sache dennoch, da das Gegenueber die Gesamtsituation vielleicht mental einfacher verarbeitet. Wenn schon, soll die Prothese etwas nicht bedrohliches und fuer andere uebersehbares an sich haben. An solchen Armprothesen, so seit Jahrzehnten die Verheissung, wolle man irgendwann forschen. Man sei da, so die Behauptung, schon sehr weit.

Zweitens ist ableitbar, dass ein steigender Fokus nichtbehinderter Menschen auf ihren eigenen Prothesen (siehe c. Cyborgs, oben) ihnen den Druck nimmt, sich ueber Prothesen anderer Leute aufzuregen. Es ist in der Tat eine Erfahrung, dass das oeffentliche Angestarrtwerden in den letzten Jahren sanft abnimmt, was zugunsten einer zunehmenden Zuwendung andere zu ihren eigenen digitalen Innenwelten geht – wie man anschaulich in Hotel-Lobbies oder an Bahnhoefen sieht.

[1] D. Hädicke, “APART – von Sub- und Objekten. Ein Magazin über Körper und Identität (Diplomarbeit),” Fachhochschule Potsdam, Germany, 2012.
[Bibtex]
@article{haedicke2012,
    author = {H\"{a}dicke, Doreen},
     title = {{APART - von Sub- und Objekten. Ein Magazin \"{u}ber K\"{o}rper und Identit\"{a}t} ({D}iplomarbeit)},
      year = {2012},
    journal = {{Fachhochschule Potsdam, Germany}},
day={14},
}
[2] G. B. Schmid, Tod Durch Vorstellungskraft: Das Geheimnis Psychogener Todesfälle, Springer Wien, 2010.
[Bibtex]
@book{schmid2010tod,
  title={{Tod Durch Vorstellungskraft: Das Geheimnis Psychogener Todesf{\"a}lle}},
  author={Schmid, G.B.},
  isbn={9783211898697},
  url={http://books.google.ch/books?id=mgHi81XIM9wC},
  year={2010},
  publisher={Springer Wien}
}
[3] U. von Leszczynski, Georg Fraberger: Wenig Leib, viel Seele, 2013.
[Bibtex]
@Misc{fraberger2013,
author = {von Leszczynski, Ulrike},
title = {{Georg Fraberger: Wenig Leib, viel Seele}},
url={http://rollingplanet.net/2013/11/08/georg-fraberger-wenig-leib-viel-seele/},
howpublished = {http://rollingplanet.net/2013/11/08/georg-fraberger-wenig-leib-viel-seele/},
month = {November},
year = {2013}
}
[4] W. Schweitzer, Technical Below Elbow Amputee Issues – APART – von Sub- und Objekten. Ein Magazin ueber Koerper und Identitaet (Diplomarbeit, Doreen Haedicke, 2012, Fachhochschule Potsdam) [Text zur Arbeit], 2013.
[Bibtex]
@misc{schweitzer_wolf_1384706339, 
author = {Wolf Schweitzer}, 
title = {{Technical Below Elbow Amputee Issues - APART – von Sub- und Objekten. Ein Magazin ueber Koerper und Identitaet (Diplomarbeit, Doreen Haedicke, 2012, Fachhochschule Potsdam) [Text zur Arbeit]}}, 
month = {November}, 
year = {2013}, 
url = {https://www.swisswuff.ch/tech/?p=2319} 
}
[5] G. Bakalim, “Causes of death in a series of 4738 Finnish war amputees,” Artif Limbs, vol. 13, iss. 1, pp. 27-36, 1969.
[Bibtex]
@Article{bakalim1969,
   Author="Bakalim, G. ",
   Title="{{C}auses of death in a series of 4738 {F}innish war amputees}",
   Journal={{Artif Limbs}},
   Year="1969",
   Volume="13",
   Number="1",
   Pages="27--36"
}

Cite this article:
Wolf Schweitzer: swisswuff.ch - APART – von Sub- und Objekten. Ein Magazin ueber Koerper und Identitaet (Diplomarbeit, Doreen Haedicke, 2012, Fachhochschule Potsdam) [Text zur Arbeit]; published 17/11/2013, 19:37; URL: https://www.swisswuff.ch/tech/?p=2319.

BibTeX 1: @MISC{schweitzer_wolf_1750189737, author = {Wolf Schweitzer}, title = {{swisswuff.ch - APART – von Sub- und Objekten. Ein Magazin ueber Koerper und Identitaet (Diplomarbeit, Doreen Haedicke, 2012, Fachhochschule Potsdam) [Text zur Arbeit]}}, month = {November}, year = {2013}, url = {https://www.swisswuff.ch/tech/?p=2319}

BibTeX 2: @MISC{schweitzer_wolf_1750189737, author = {Wolf Schweitzer}, title = {{APART – von Sub- und Objekten. Ein Magazin ueber Koerper und Identitaet (Diplomarbeit, Doreen Haedicke, 2012, Fachhochschule Potsdam) [Text zur Arbeit]}}, howpublished = {Technical Below Elbow Amputee Issues}, month = {November}, year = {2013}, url = {https://www.swisswuff.ch/tech/?p=2319} }